Veranstaltung

23. Okt 2017, 19:00

Vortragsreihe A – Z Architekten über Heinrich BARTMANN

Alte Linien, neue Linien – Grundlagen des Wiederaufbaus in Münster

Vortrag von Stefan Rethfeld:
Heinrich Bartmann – Alte Linien, neue Linien:
Grundlagen des Wiederaufbaus in Münster
anschl. Gespräch mit den Enkeln des Architekten

In der Reihe „A-Z Architekten“ lädt der BDA Münster-Münsterland zu einem weiteren Architekturabend ein. Diesmal wird der Architekt Heinrich Bartmann im Mittelpunkt stehen, der als Stadtbaurat in den Jahren 1945-1948 die maßgeblichen Grundlagen des Wiederaufbaus in Münster schuf.

Heinrich Bartmann (1898-1982) kannte die Stadt bereits aus Kindheitstagen, da seine Familie aus dem Münsterland stammte und er in Münster erste Jahre verbrachte. Auch realisierte er nach seinem Architekturstudium in Aachen und München sowie Bürostationen in Detroit (USA) und Köln ab 1930 in Münster und im Münsterland private Wohnhäuser und Industriebauten. Während des Zweiten Weltkrieges wirkte er in Magdeburg, Hamburg und Bremen, bevor ihn der Landesbaupfleger von Westfalen Gustav Wolf schließlich für die Aufbauarbeit in Münster gewann. Seine Amerika-Erfahrungen und Englisch-Kenntnisse kamen ihm hierbei zugute.

Foto: Presseamt Muenster / Bernhard Fischer
Foto: Presseamt Muenster / Bernhard Fischer

Aus einem anfänglichen Team mit sechs Mitarbeitern entwickelte Bartmann in kurzer Zeit eine Struktur mit mehreren Dienststellen. Von besonderer Bedeutung waren für ihn das Stadtplanungsamt für gesamtstädtische Überlegungen und das Baupflegeamt für die konkrete Altstadtplanung. Beim Wiederaufbau der Stadt sollten die erhaltenen Gebäude den Grundakkord für den Aufbau geben, sowie die Grundsätze Sparsamkeit, Gesundheit und Schönheit beachtet werden. Bartmann empfahl hierbei, sämtliche Mittel der Stadtbaukunst anzuwenden: Maßstab und Proportion, Gefüge und Einheit sowie Kontrast und Abstufung. Sein Ziel war es, den Charakter der Stadt zu wahren, ohne neuzeitliche Entwicklungen aus den Augen zu verlieren.

Nach ersten Aufbaujahren entschloss Bartmann sich zur erneuten Selbstständigkeit und arbeitete ab 1948 als freier Architekt in Münster. Unter anderem wirkte er mit beim Wiederaufbau des Rathauses und der Rekonstruktion des Heeremansches Hofes an der Königsstraße. Auch lieferte er mit der Stern-Apotheke und der Geschäftszeile Salzstraße hinter dem Erbdrostenhof zwei stadtbildprägende Neubauten vor ehemaligen Stadttoren. 1951 wechselte er als Professor für Gebäudekunde zur Technischen Hochschule Darmstadt, blieb aber einzelnen Projekten in Münster über eine Sozietät mit Harald Deilmann verbunden.

Zu seinen späteren Projekten zählen das Verwaltungsgebäude Elektromark Hagen (1953), die NRW-Landesvertretung Bonn (1953), die Industrie- und Handelskammer Essen (1957), die Herz-Jesu-Kirche Bocholt (1959) und das Focke-Museum Bremen (1960).

Im Vortrag „Alte Linien, neue Linien – Grundlagen des Wiederaufbaus in Münster“ wird der Architekt Stefan Rethfeld das Wirken Bartmanns in Münster im Kontext seines Werkes einordnen. Ein Gespräch mit den Enkeln des Architekten schließt sich an.

Der Eintritt ist frei

Weitere Termine im Herbst 2017:
Mo 13.11., 19 Uhr
Friedrich Wilhelm Kraemer (1907-1990)
Ort: Hörsaalgebäude Schlossplatz

Ort

Rathaus, Rüstkammer
Prinzipalmarkt 10
Münster
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