Wolf-Dieter Gericke, Waiblingen

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Physikalische Institute Goethe-Universität Frankfurt am Main

Frankfurt am Main

Wolf-Dieter Gericke, Waiblingen

Physikalische Institute Goethe-Universität Frankfurt am Main

Frankfurt am Main
Projekt
Physikalische Institute Goethe-Universität Frankfurt am Main
Architekt
ArGe Architekten Broghammer · Jana · Wohlleber und Harter + Kanzler freie Architekten BDA, Freiburg
Bauherr
Land Hessen, vertreten durch das Hessische Baumanagement, Regionalniederlassung Rhein-Main, Frankfurt am Main

Projektbeschreibung

Im Zuge der Standorterneuerung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sollen alle in der Stadt verstreut liegenden naturwissenschaftlichen Fachbereiche auf dem Campus Riedberg vereint und über einen gemeinsamen Grünraum miteinander verbunden werden. Im „Haus der Physik“ finden nun sämtliche Institute des Fachbereiches ihren Platz. Die Baumassen der Physikalischen Institute konzentrieren sich in einer kompakten Baustruktur entlang der nördlichen Grundstücksgrenze und bilden nach außen klar begrenzte und urbane Straßenräume. Die Topografie des Geländes nutzend, reduzieren sich die in Erscheinung tretenden Baumassen zugunsten des Grüns. Neben einem großen, vielfältig nutzbaren und ökologisch wertvollen Grünraum verbleibt so Raum für weitere Fachbereichsgebäude auf dem restlichen Grundstück.

Das neue Labor- und Forschungsgebäude teilt sich in einen nördlichen und einen südlichen Hallenkomplex. Die Auflösung des Nordteils schafft drei großzügige Innenhöfe. Eine kommunikative Magistrale mit Aussicht auf den grünen Campus und auf die Silhouette Frankfurts bietet Raum für Gespräche und Austausch. Sie verbindet über offene Treppen und Galerien die ruhigen Höfe der einzelnen Institute miteinander und ist als ein gemeinsamer, großer Raum erlebbar.

Die Wahl des Fassadenmaterials erfolgte jeweils abgestimmt auf die Gebäudestruktur. Eine massive, vorgehängte Ziegelfassade mit großen Einzelfenstern prägt die zu den Straßenräumen und Innenhöfen orientierten Büro- und Laborbereiche. Im Kontrast zum massiven Ziegelmaterial steht insbesondere die Fassade der Magistrale. Diese schafft mit einer filigranen, horizontal gegliederten Stahl-Glas-Konstruktion großzügige und transparente Bezüge zum Grün.

Juryurteil
Die Arbeit stellt ein erstes, hervorragendes Beispiel für eine neue Campusarchitektur Frankfurts auf dem Weg zur Universitätsstadt dar. Das Gebäude auf dem leicht ansteigenden Gelände zeigt Anklänge an historische Architekturen – jedoch ohne jedes Pathos. Die Innen- und Außenräume sind hervorragend aufeinander abgestimmt; die Innenhöfe überzeugen durch ihre Großzügigkeit und gleichzeitige Angemessenheit; Materialwahl und Detaillierung sind von außerordentlicher Qualität.

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Martin-Elsaesser-Plakette