Foto: Lars Gruber, Darmstadt

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Multifunktionshalle Hochschule RheinMain

Wiesbaden

Foto: Lars Gruber, Darmstadt

Multifunktionshalle Hochschule RheinMain

Wiesbaden
Projekt
Multifunktionshalle Hochschule RheinMain
Architekt
THOMAS GRÜNINGER ARCHITEKTEN BDA, Darmstadt
Bauherr
Land Hessen

Das »Altbau« genannte Gebäude am nördlichen Stadtrand Wiesbadens wurde ursprünglich für eine Filmproduktionsfirma gebaut und ist nun Teil des Campus »Unter den Eichen« der Hochschule RheinMain. Im Laufe der Zeit wurden im Gebäude Studios und Werkstätten für medienorientierte Studiengänge eingerichtet, Räume für den Unterricht in großen Gruppen fehlten aber bisher. Die weitgehend ungenutzte Werkstatthalle sollte daher zu großen Unterrichtsräumen umgebaut werden, die Nutzung als großer Veranstaltungsraum jedoch möglich bleiben. Nach dem Umbau gliedert sich die Multifunktionshalle in einen rückwärtigen Erschließungsflur und zwei Hörsäle, die bei Bedarf zusammengelegt werden können. Zur Nutzung als Veranstaltungsraum können die Tribünen eingefahren und die mobile Trennwand geöffnet werden. Die Hörsäle wurden mit umfassender Medientechnik für die speziellen Bedürfnisse der dort unterrichteten Studiengänge ausgestattet und der Wunsch nach einem Unterrichtsraum mit der Atmosphäre eines Kinosaals erfüllt.

www.grueningerarchitekten.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette

Jury 2018
  • Christoph Bodenbach, Journalist / BDA a.o., Wiesbaden
  • Alexandra  Bub, Architektin BDA, Hamburg
  • Christian Nasedy, Architekt BDA, Darmstadt, Vorsitzender BDA Darmstadt
  • Prof. Michael Schanné, Architekt BDA, Kaiserslautern
  • Julian Andreas Schoyerer, Architekt BDA, Mainz

Juryurteil

Die Umnutzung der Werkstatthalle zeigt in exemplarischer Weise, wie ein zuvor unzulänglicher und ungenutzter Raum durch einen konzeptionellen Umgang mit der vorhandenen Substanz für neue Funktionen bespielt werden kann. Auf der Grundlage eingehender strategischer Untersuchungen werden Konstruktionen für eine mobile Teleskop-Tribüne und Trennwand entwickelt. Es entsteht ein vielfältig nutzbarer und wandelbarer Raum als neuer Treffpunkt und Aktionsraum. Als Reflexion der Verwendung der Räumlichkeiten durch die medialen Studiengänge prägen industrielle Materialien und robuste Konstruktionen die Atmosphäre im Inneren. Gleichzeitig erinnern die eingesetzten Mittel an die frühere Nutzung des Gebäudes. Die notwendigen Anpassungen an die neuen Anforderungen wurden so konzipiert, dass sie als neue Elemente deutlich werden und sich trotzdem ästhetisch in die Gesamtsituation einordnen. Die Baumaßnahme ist ein herausragendes Modell, wie über ein sorgfältiges Zusammenspiel von Architekt und Bauherr Raumpotenziale entdeckt, freigelegt und nutzbar gemacht werden.