Preisträger BDA-Architekturpreis Nike 2007

Bürohaus Deichtor

Hamburg

Bürohaus Deichtor

Hamburg
Projekt
Bürohaus Deichtor, Hamburg
Architekt
BRT Architekten BDA Bothe Richter Teherani, Hamburg
Bauherr
Becken Investitionen + Vermögensverwaltung, Hamburg

Am südlichen Altstadtrand, an einer städtebaulichen Schnittstelle zwischen Kontorhausviertel, Speicherstadt und HafenCity, auf einem Grundstück mit besonders schwierigem Zuschnitt, ist den Architekten Bothe Richter Teherani ein Gebäude gelungen, dass das Stadtbild prägt. Das Bürohaus erinnert in seiner Form an das berühmte Kontorhaus, das in unmittelbarer Nähe gelegene Chilehaus von Fritz Höger aus den 1920er-Jahren. Die Kubatur greift die an dieser Stelle vorgegebenen Gebäudefluchten und -höhen auf. So wird es zum Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Stadtteilen. Entstanden ist ein Gefüge aus gegeneinander gespiegelten, z-förmigen Büroriegeln, die durch Maßstab und architektonische Qualität den bisher wenig einladenden Deichtorplatz durch ein großstädtisches Ensemble aufwerten. Sogar das Innere des Baus wirkt urban: Unregelmäßig gesetzte Lichthöfe, Loggien und „hängende Gärten“ bilden eine architektonische Landschaft, die mittels des über drei Etagen geöffneten „Stadtfenster“ in den Außenraum hineinwirkt.

Die Architekten Bothe Richter Teherani verstehen das Bürohaus Deichtor als Mittler zwischen dem Hamburger Kontorhausviertel, der Speicherstadt und der HafenCity. In seiner Kubatur ist es durch Aufnahme von Stadtfluchten, Gebäudehöhe und Proportionen traditionell – und wird so zum Scharnier zwischen alter und neuer Stadt. Durch Einhaltung der umgebenden Bezugskanten  von Ost-West-Straße, Oberbaumbrücke, Hafenrand und durch das scharfe Gebäudevolumen erhalten Deichtorplatz und Deichtorhallen mehr Städtebaulichen Halt. Die Maßstäblichkeit des unstädtischen Verkehrsraumes Deichtorplatz wird zudem verbessert.

Der Baukörper ist durch vier Wintergärten und zwei Eingangshallen gegliedert, die in alle Himmelsrichtungen begrünte Schaufenster bilden. Begrünungen und Möblierungen werden in linearen Bandstrukturen angeordnet, die stadträumliche Perspektiven verstärken und die Dynamik der Umgebung aufnehmen. Die spitzwinkligen „Bugkanten“ des Hauses sind mit der als Wahrzeichen bekannten Ansicht des nahe gelegenen Chilehauses verwandt.

Preisträger

BDA-Architekturpreis Nike 2007 – Nike für beste städtebauliche Interpretation